FC Silesia Görlitz – Bischofswerdaer FV 08 4:1 (3:1) – 9. Spieltag Frauen Landesliga (01.11.2015)
Niederlage schnell abhaken!

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff schoss Silesia ein weiteres Tor. Auf der linken Seite konnte sich Natalia Anna Makowska gegen die Schiebocker Abwehr durchsetzen und im 1:1 gegen Natalie Alke hatte die Görlitzerin bessere Karten. Nun stand es 4:1. Die Görlitzer Spielerinnen nahmen den Dampf raus, denn für sie waren die Hausaufgaben erledigt. Die Schiebocker Frauen hingegen kämpften bis zum Schlusspfiff gegen die Niederlage. Sie haben gesehen, dass sie es dem Gegner in der 1. Halbzeit viel zu einfach gemacht haben und wollten sich mit diesem Spielstand nicht abfinden. Doch die Silesia-Spielerinnen und auch deren Torhüterin vereitelten alle herausgespielten Möglichkeiten. So blieb ein weiteres Tor aus und Schiedsrichter Lucas Tzschoch pfiff das Spiel pünktlich ab.
Fazit: Die Schiebocker Frauen haben es ihrem Gegner vor allem in der 1. Halbzeit zu einfach gemacht. Sie waren in entscheidenden Momenten nicht präsent und dadurch sind die entscheidenden Tore gefallen. Da half auch alles Engagement in der 2. Halbzeit nicht mehr. Die Frauen des FC Silesia Görlitz hingegen glänzten mit tollen individuellen Leistungen. Sie gingen auf den Ball, sprangen in Pässe hinein, brachten den Ball immer wieder clever in Besitz, suchten den Torerfolg und sie hatten mit Sandra Anna Superson eine klasse Frau im Kasten. Das alles in Summe machte heute den Erfolg für Silesia aus. Es ist aber nicht so, dass die Frauen des BFV 08 das nicht können. Sie können das sehr wohl, haben es aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen heute nicht abgerufen. Nach dem Spiel gab es innerhalb der Mannschaft scharfe kritische Worte, zu sich selbst und auch nach außen, doch Trainer Tino Gottlöber und Co-Trainer Jürgen Madlenscha fanden die richtigen Worte. Am Ende ging es mit dem Gemeinschaftsschwur in die Kabine.
Über die Kurzanalyse hinaus sind aber noch weitere kritische Worte zum Spiel angebracht! Da wäre Schiedsrichter Lucas Tzschoch. Er strahlte nicht die Souveränität und Neutralität aus, die man von einem Landesliga-Schiedsrichter erwarten darf. Vor allem in der 1. Halbzeit zeichnete er sich mit recht fragwürdigen und gar nicht neutralen Entscheidungen aus. Einen von Silesia praktizierten Kung Fu Tritt in Höhe der Schiebocker Trainerbank und ein gestrecktes Bein ahndete er nicht mal mit einem Pfiff, entschied aber bei einer vom BFV verursachten, deutlich harmloseren Situation auf Freistoß. Diese unterschiedliche Wertung gab es einige Male, so dass die Schiebocker Trainer ihren Unmut lauthals kundtaten. Auch hätte Lucas Tzschoch vor allem dem von Görlitzer Seite in der 1. Halbzeit gezeigten, teils ordentlichen Einsteigen in die Knochen durch konsequente Ahndung entgegnen müssen. Dadurch hätte er dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt und es wäre etwas mehr Disziplin auf dem Platz gewesen. Am Ende des hoch aufgeladenen Spiels gab es vermehrte Wortgefechte auf dem Platz und auch hämische Kommentare bei Silesia-Anhängern, die nicht gerade zur Entspannung beitrugen. Hier geht der Appell an alle Beteiligten, dass man den Ball in solchen Situationen, umgangssprachlich betrachtet, immer „flach halten“ sollte!
Letztlich aber betonte Tino Gottlöber bei seiner kurzen Spielauswertung, dass die Mannschaft die Fehler, die heute zur Niederlage führten, hauptsächlich bei sich selbst zu suchen hat. Alles andere ist Beiwerk, auch wenn ein leicht bitterer Nachgeschmack bleibt. Nun heißt es abhaken und nach vorn schauen! Am 08.11.2015 steht das nächste Derby an. Dann spielt Schiebock zu Hause gegen die TSV 1861 Spitzkunnersdorf. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz Bischofswerda Süd ist um 12:00 Uhr.
Für den Bischofswerdaer FV 08 spielten: Natalie Alke (TW), Sophia Böhmak, Melanie Claus (C), Marie-Luise Petasch, Christina Dürrlich (55. Leonie Gries), Sarah Kasper (84. Annika Schmidt), Sophie Zenker, Katharina Kögler, Selina Klämmt, Sarah Jürß, Daniela Rentsch
Für den FC Silesia Görlitz spielten: Sandra Anna Superson (TW), Katarzyna Anna Chapska, Veronika Kovarova, Maria Guckuk (C), Sandra Badermann, Jenny Hockner (81. Victoria Buhl), Alena Svobodova (64. Madeleine Rotter), Natalia Anna Makowska, Denisa Kovacovicova, Martyna Hauke (90. Lene Seidel), Natalia Marszalek
Tore: 2. Min 0:1 (Sophie Zenker), 9. Min. 1:1 (Veronika Kovarova), 29. Min. 2:1 (Natalia Anna Makowska), 38. Min. 3:1 (Veronia Kovarova), 55. Min. 4:1 (Natalia Anna Makowska)
Bodo Hering